Geheimnisvolle Chiffren im Weinberg
Vielen Besuchern des Weinbergs fallen meist als Erstes die bunten Farbmarkierungen am oberen Ende der Metallpfosten jeder Rebzeile ins Auge. Das ist nicht Kunst im Weinberg, sondern dient als Orientierungshilfe bezüglich Rebsorte und deren Lage im Weinberg. So können die rebsortenspezifischen Arbeiten, beginnend im Winter bis zur Lese im Herbst, der Weinbergmannschaft besser zugewiesen und erledigt werden. Besonderes Augenmerk ist erforderlich, wenn nur die kahlen Ruten und Triebe zu sehen sind, da es auch Rebzeilen gibt, die mit zwei verschiedenen Sorten bepflanzt sind. Immerhin besteht der Weinberg aus sechs Rebsorten mit rund 3.300 Rebstöcken, da kann man sich nicht alles merken.
Grundsätzlich besteht unser Weinberg aus drei Bereichen:
· Dem unteren Teil (U), der ausschließlich mit Lemberger bestockt ist.
· Dem mittleren Teil (M), bei dem es Reihen mit Grünem Veltliner (V = Grün) und mit Trollinger (T = Rot) gibt. Ab April wird ein Teil der mittleren Rebfläche mit Grauburgunder bepflanzt. Die Farbkennung für diese Rebsorte ist noch nicht festgelegt.
· Dem oberen Teil (O). Hier wird es kompliziert, da es insgesamt vier Rebsorten gibt, die über die Reihen verteilt sind: Grüner Veltliner (V = Grün), Riesling (R = Gelb), Kerner (K = blau) und Dornfelder (D = Schwarz). Teilweise sind dort auch zwei Rebsorten in einer Reihe gepflanzt.
Je nach Teil des Weinbergs, der Rebzeilennummer und der Rebsorte ergeben sich daher farbige Markierungen mit den jeweiligen Kürzeln.
So bedeutet zum Beispiel „O16V“: Oberes Rebfeld, Rebzeile 16, Grüner Veltliner.
Bericht und Fotos: Michael Thielmann
