23.–26. August 2024
Der 1296 geborene Marquardt von Randeck war von 1365 bis zu seinem Tod im Jahr 1381 Patriarch von Aquileia und darüber hinaus ein wichtiger kaiserlicher Diplomat. Seinen weltlichen Sitz hatte er damals in Cividale. Gleichzeitig war der Patriarch aber auch Pfandbesitzer der Plochinger Wasserburg, die er später an seinen Großneffen übertrug.
Aquileia, Cividale und Plochingen haben daher eine historische Verbindung, die 2003 in einer Städtefreundschaft zwischen Plochingen und Cividale dokumentiert wurde.
Grund genug für 50 Mitglieder des Weinbauvereins, zum diesjährigen Patronatsfest „Palio di San Donato“ für ein verlängertes Wochenende Cividale zu besuchen. Dazu wird das kleine italienische Städtchen komplett in ein Dorf im 14. Jahrhundert verwandelt. Mittelalterliche Fassaden, Stände und Attraktionen bestimmen das Stadtbild, und die Besucher fühlen sich in die Vergangenheit zurückversetzt.
Am Samstag haben wir die Basilika von Aquileia besichtigt, die mit ihrem römischen Mosaikboden und dem Grab des Plochinger Ortsherrn Marquardt von Randeck für die Plochinger Besucher natürlich besonders interessant war. Im Küstenort Grado konnten dann zumindest einige Teilnehmer der Versuchung des adriatischen Meeres nicht widerstehen. Der Rest der Reisegruppe erkundete in dieser Zeit die malerische Altstadt oder die lokale Gastronomie.
Bei einer ausführlichen Weinprobe auf dem Weingut Zorzettig haben wir viel über die traditionellen Rebsorten und Weine des Friaul gelernt. Am Sonntag war dann wieder ausreichend Zeit die mittelalterlichen Wettbewerbe und Ritterspiele zu beobachten.
Für eine solche Reise zwischen Plochingen und Cividale dürfte Marquardt von Randeck im Mittelalter mindestens 2–3 Wochen zu Pferd benötigt haben.
Herzlichen Dank an alle Teilnehmer, die ihre Bilder zur Verfügung gestellt haben!
Bericht: Michael Thielmann