Weinlese 2024

Die Lese begann in diesem Jahr deutlich früher als in den zurückliegenden Jahren. Bereits am 3. September wurde der Kerner gelesen. Grund hierfür war unser Ziel, den Grundwein für Sekt herzustellen. Im Fokus standen daher zurückhaltende Säure und ein nicht zu hoher Zuckergehalt. Das Lesegut bildet dafür die optimale Basis.

Die nächste Rebsorte war der Dornfelder am 6. September. Dieser Wein wird erstmals als Rosé ausgebaut. Aufgrund der dicken Beerenschale und der lockerbeerigen Traube ist der Dornfelder kaum von Fäulnis betroffen.

Aber die Rebsorte ist latent anfällig für die Kirschessigfliege. Die staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau hatte explizit eine Warnung an alle Winzer verschickt. Es gab die Befürchtung, dass das wechselhafte Wetter mit viel Feuchtigkeit die Ausbreitung dieses Schädlings begünstigt. Dem sind wir dank früher Lese zuvorgekommen.

Beim Lemberger hatten wir uns eine Aufteilung des Ertrags auf Rosé und Rotwein vorgenommen. Dazu wurden am 18. September die Trauben für den Rosé gelesen, der ja gerne etwas mehr Säure haben darf. Nachdem wieder einmal Regenschauer angesagt waren, wurden die Trauben für den Lemberger Rotwein dann aber doch kurzfristig am Sonntag, den 22. September vor den Unbillen des Wetters gerettet. Wir hätten diese Trauben gerne noch weiter reifen lassen, aber das Risiko wurde zu groß.

Danach ging es kurzfristig am 24. September mit der Veltliner-Lese weiter. Aufgrund der defekten Presse bei unserem Winzer hatten wir den ursprünglichen Lesetermin abbrechen und verschieben müssen.

Offensichtlich hat unser Veltliner leider stärker unter dem Frost und den extremen Temperaturschwankungen des Sommers gelitten. Die Trauben waren teilweise „verrieselt“, und das feuchte Wetter der letzten Wochen hatte zu einem hohen Anteil an faulen Beeren geführt. Eine mühsame Auslese war notwendig, und manchem blutete das Herz, wenn man ganze Trauben auf den Boden fallen lassen musste. Dennoch liegt die Ertragsmenge auf Vorjahresniveau, und auch der Öchsle-Wert ist wie im Vorjahr sensationell. Die sorgfältige Selektion hat sich also ausgezahlt.

Am Mittwoch, den 25. September ging es dann mit dem Riesling weiter, leider mit ähnlichen Herausforderungen wie beim Veltliner. Aber auch hier wurde nahezu das Ertragsvolumen des Vorjahres erreicht und mit 88 Grad Öchsle das bereits gute Vorjahr sogar deutlich übertroffen. 

Am Freitag, den 27. September konnte mit der Ernte unseres Trollingers bei klassischem Herbstwetter die diesjährige Lese abgeschlossen werden. Wie auch bei den übrigen Rebsorten zuvor war eine sorgfältige Auslese der einzelnen Trauben notwendig, um die optimale Qualität des Lesegutes zu erhalten. Obwohl unsere Ergebnisse in Menge und Qualität leicht unter dem Vorjahresniveau liegen, sind wir mit dem Erreichten sehr zufrieden. 

Insgesamt war das Jahr 2024 ein anspruchsvolles Weinjahr, das uns durch seine Wetterkapriolen immer wieder zu Anpassungen unserer Arbeitspläne gezwungen hat. Dank eines engagierten Teams und einer hohen Motivation aller Mitglieder haben wir eine hervorragende Basis für großartige Plochinger Hansenweine geschaffen. Diese werden wir allerdings erst ab dem späten Frühjahr 2025 probieren können. 


💚lichen Dank an alle fleißigen Helfer!